32 Mit Jesus wurden zwei Verbrecher vor die Stadt geführt 33 zu der Stelle, die man «Schädelstätte» nennt. Dort wurde Jesus ans Kreuz genagelt und rechts und links von ihm die beiden anderen.
Bei meiner Predigt im Gottesdienst werden dazu drei Holzkreuze vorne stehen. Eines in der Mitte für Jesus, rechts und links daneben die Kreuze für die Verbrecher. So haben wir die Situation vor Augen und hören:
34 Aber Jesus betete: «Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!» Unter dem Kreuz verlosten die Soldaten seine Kleider.
Jesus bittet den Vater, ihnen zu vergeben. Warum vergibt er ihnen nicht selbst? Er hat doch oft zu Menschen gesagt: Ich vergebe dir. Dir sind deine Sünden vergeben.
Er ist am Ende mit seiner Kraft: Der Vater hat seiner Bitte nicht entsprochen, diesen „Kelch“ den Tod für die Sünde der Welt auf sich zu nehmen, an ihm vorübergehen zu lassen. Er ging im Gehorsam diesen Weg. Denn, so sagte er es selbst, es muss so geschehen, auch wenn dies mit unserem menschlichen Verstand nicht zu fassen ist, warum Gott keinen anderen Weg hat.
Diejenigen, die seinen Tod fordern und das Todesurteil vollstrecken, wissen im tiefsten nicht, was sie tun. Der Vater soll ihnen dies vergeben.
Auch wir müssen Dinge durch Menschen erleiden, vor denen uns Gott nicht bewahrt. Wenn wir dann nicht fähig sind, Ihnen zu vergeben, obwohl wir es gerne tun würden, dürfen wir mit Jesus beten: Vergib du ihnen, denn sie wissen nicht, was sie mir angetan haben.
Nun ist es dran aufzustehen, so werde ich es von der Gemeinde im Gottesdienst erbitten, denn wir lesen weiter.
35 Neugierig stand die Menge dabei, denn sie wollte sich nichts entgehen lassen. Und die führenden Männer des Volkes verhöhnten Jesus: «Er hat so vielen geholfen! Wenn er wirklich der von Gott gesandte Befreier ist, dann soll er sich jetzt doch selber helfen!»
Alle bekommen es mit, sie stehen schaulustig dabei und bekommen mit, wie die Gemeindevorstände der damaligen Zeit, Jesus verhöhnen und verspotten. Wenn er …, dann soll er sich doch selbst helfen. Wehe uns, wenn er das getan hätte. Wir können uns wieder hinsetzen.
Und die frommen Obrigkeiten sind nicht die Einzigen, die ihren Spott treiben.
36 Auch die Soldaten verspotteten ihn. Sie gaben ihm Essig zu trinken 37 und riefen ihm zu: «Wenn du der König der Juden bist, dann rette dich doch selbst!» 38 Oben am Kreuz nagelten sie ein Brett an. Damit jeder es lesen konnte, stand dort in den Weltsprachen Griechisch, Hebräisch und Latein: «Dies ist der König der Juden!»
Ist Jesus der Befreier? Ist er der ersehnte Messias? Ist er der ersehnte König?
Ja, er ist es. Doch sie hatten die falschen Vorstellungen, wie er auftreten und was er tun würde.Der wahre Messias würde nach ihrem Denken das irdische Reich Israel aufrichten, Herodes und die Römer vertreiben. Doch er war der gesandte Messias, der zur Rettung nicht nur der Juden, sondern zur Rettung aller Menschen gesandt wurde, um die Strafe Gottes auf sich zu nehmen, die uns alle treffen sollte. Er war nicht nur gekommen, um einzelne zu heilen und von Dämonen zu befreien. Er wollte die Welt von der Herrschaft der Sünde befreien.
Er hätte sich selbst retten können, doch er tut es nicht. Gott sei Dank. Doch hören wir weiter….
39 Auch einer der Verbrecher, die mit ihm gekreuzigt worden waren, lästerte: «Bist du nun der Messias? Dann beweise es! Hilf dir selbst und uns!»
40 Aber der am anderen Kreuz wies ihn zurecht: «Fürchtest du Gott nicht einmal jetzt, kurz vor dem Tod?
41 Wir hängen hier zu Recht. Wir haben den Tod verdient. Der hier aber ist unschuldig; er hat nichts Böses getan.» 42 Zu Jesus sagte er: «Herr, denke an mich, wenn du in dein Königreich kommst!»
Der zuerst redende Verbrecher fordert Jesus ebenso heraus, wie die fromme Obrigkeit: Beweise doch, dass du der Messias bist.
Der andere weist ihn zurecht, denn er begreift: Ich bekomme die Strafe, die ich verdient habe. Er hat aber auch das andere erkannt. Jesus ist ohne Schuld. Er ist das fehlerlose Opferlamm, dass an meiner Stelle getötet wird, damit ich leben kann.
Deshalb die Bitte: „Wenn du in dein Reich kommst, das eben nicht von dieser Welt ist, dann vergiss mich nicht.“
An dieser Stelle singen wir miteinander, weil wir Jesus ebenso brauchen, wie dieser Verbrecher:
1) Ich brauch dich allezeit, du gnadenreicher Herr, dein Name ist mein Hort, dein Blut mein Freudenmeer.
Refrain: Ich brauch dich, o ich brauch dich, Jesu, ja, ich brauch dich, ich muss dich immer haben, Herr, segne mich!
4) Ich brauch dich allezeit, führ mich nur, wie du willst; ich harre auf dein Wort, bis du es ganz erfüllst. Ref.
5) Ich brauch dich allezeit, Herr Jesu, Gottes Sohn; mit dir ererb ich einst des ewgen Lebens Kron. Ref.:
Die Jüngeren wollen vielleicht lieber ein englisches Lied singen: Lord I need you
43 Da antwortete ihm Jesus: «Ich versichere dir: Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein.»
Paradies, das ist die Erinnerung an den Anfang, als Gott und Mensch gemeinsam im Garten Eden, im Paradies zusammen waren. Dies ist die Zukunft für alle, die erkennen, dass sie selbst schuldig sind vor Gott und den Menschen und die mit diesem Verbrecher zu Jesus sagen: Bitte vergiss mich nicht. Ich will zu dir gehören. Ich nehme dein Opfer an, dass du für mich gebracht hast.
Und nun geschieht etwas übernatürliches. Es wird mitten am Tag finster. Dunkelheit tritt ein.
44 Am Mittag wurde es auf einmal im ganzen Land dunkel. Diese Finsternis dauerte drei Stunden.
45 Plötzlich zerriss der Vorhang im Tempel, der das Allerheiligste vor den Menschen verbergen sollte, von oben bis unten.
Es sieht so aus, als würde die Finsternis über das Licht triumphieren. Doch in dieser dunkelsten Stunde zerreißt der Vorhang, der bisher den Zugang zum Allerheiligsten im Tempel, zur „Gegenwart“ Gottes, verhindert hat. Der Weg zu Gott ist nun frei.
46 Jesus schrie noch einmal laut auf: «Vater, in deine Hände gebe ich meinen Geist!» Dann starb er. 47 Erschüttert bekannte der römische Offizier, der die Hinrichtung beaufsichtigt hatte: «Dieser Mann war wirklich unschuldig!»
Ein Heide begreift, dass Jesus schuldlos verurteilt wurde und er ihn schuldlos ans Kreuz hat nageln lassen.
48 Betroffen (sie schlugen sich an die Brust) kehrten die Menschen, die ein Schauspiel erleben wollten, in die Stadt zurück.
49 Die Freunde Jesu und die Frauen, die mit ihm aus Galiläa gekommen waren, hatten aus einiger Entfernung alles mitangesehen.
Lasst uns aufstehen und uns an die Brust schlagen.
Wir haben gehört und „gesehen“, was damals geschah. Die Leute wollten eigentlich ein Schauspiel sehen, doch es ging ihnen durch und durch. Sie haben der Rettungsaktion Gottes für diese Welt beigewohnt.
Der schuldlose Gottessohn stirbt und verspricht dem, der seine Schuld bekennt, dass er ihn nicht vergisst, sondern mit ihm in Gottes ewigem Reich sein wird.
Willst du auch deine Schuld los sein und zu ihm gehören, dann blicke wie er auf Jesus und stimme mit ein in das Lied: Wer Jesus am Kreuze im Glauben erblickt. (Theodor Kübler)
1) Wer Jesum am Kreuze im Glauben erblickt, wird heil zu derselbigen Stund; drum blick nur auf Ihn, den der Vater geschickt, der einst auch für dich ward verwundt.
Ref.: Sieh, sieh, Sünder, sieh! Wer Jesum am Kreuze im Glauben erblickt, wird heil zu derselbigen Stund.
4) O zweifle nicht länger, o glaub es gewiss, du hast nun sonst nichts mehr zu tun; dein Jesus, Er trat auch für dich in den Riss, in Ihm kannst du seliglich ruhn. Ref.:
Wem dieses Lied zu alt ist, der kann dieses neue Lied mitsingen: Ich seh das Kreuz und nichts andres will ich sehen……
Dieses Lied endet: …. Wir werden auferstehen und ewig leben, weil du in uns lebst.
AMEN! (Raimund Schwarz)